Einleitung
Das Team sitzt zusammen im Meeting, aber der Funke springt nicht über. Die Kommunikation ist sachlich, aber nicht verbindend. Aufgaben werden zwar erledigt, doch echtes Miteinander? Fehlanzeige. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Team sein Potenzial nicht ausschöpft, bist du nicht allein.
Teamwork ist weit mehr als Zusammenarbeit – es ist Vertrauen, Kommunikation, gegenseitige Unterstützung. Und genau hier liegt für viele Teams die Herausforderung: Wie schaffe ich im Alltag echte Teamdynamik, wenn Zeit knapp ist und der Fokus auf Ergebnissen liegt?
In diesem Blog zeige ich dir fünf einfache, aber wirkungsvolle Übungen, mit denen du die Teamarbeit im Alltag stärken kannst – ganz ohne große Workshops oder Events. Ich bin Thomas Rößle, Coach und Kommunikationstrainer aus Stuttgart, und begleite seit über 20 Jahren Teams dabei, genau dieses Miteinander gezielt aufzubauen. Du brauchst keine Zauberformel, sondern Impulse, die im Alltag funktionieren.
Warum gute Teamarbeit mehr als „Zusammenarbeiten“ ist
In vielen Unternehmen wird Teamarbeit als selbstverständlich angesehen. Doch echtes Teamwork entsteht nicht automatisch – es braucht Pflege, Aufmerksamkeit und eine gute Portion Bewusstsein. Vor allem in Zeiten von Homeoffice, Projektdruck und wechselnden Teams wird eines klar: Ohne funktionierendes Miteinander wird’s schwierig.
Was gutes Teamwork ausmacht:
Aspekt | Wirkung |
---|---|
Vertrauen | Teams trauen sich, offen zu sprechen und Verantwortung zu übernehmen |
Kommunikation | Informationen fließen klar und wertschätzend |
Gemeinsame Ziele | Jeder weiß, wofür er oder sie sich einsetzt |
Wertschätzung | Motivation und Bindung steigen |
Fehlerkultur | Lernen wird möglich, statt Schuldzuweisungen |
Das Gute: Du kannst an all diesen Aspekten arbeiten – mit kleinen, regelmäßigen Impulsen, die Wirkung zeigen. Und genau dafür sind die folgenden fünf Übungen gedacht.
Übung 1: Der Perspektivwechsel – „So sehe ich dich“
Oft nehmen wir unsere Kolleg:innen nur durch unsere eigene Brille wahr. Diese Übung fördert Empathie und gegenseitige Wertschätzung – und kann wunderbar in Meetings eingebaut werden.
So funktioniert die Übung:
- Jede:r im Team beschreibt kurz, was er oder sie an einer anderen Person im Team besonders schätzt.
- Das Feedback wird direkt ausgesprochen – freundlich, konkret, authentisch.
- Danach darf (optional) auch die Rückmeldung gegeben werden, wie sich das anfühlt.
Beispiel:
„Anna, ich schätze besonders, wie klar und strukturiert du in Meetings bist – das hilft mir oft, den Überblick zu behalten.“
Warum diese Übung wirkt:
Effekt | Nutzen im Team |
---|---|
Erhöht die Wertschätzung | Menschen fühlen sich gesehen |
Fördert Empathie | Verständnis füreinander wächst |
Stärkt Beziehungen | Vertrauen entsteht auf emotionaler Ebene |
Tipp: Starte mit einer kleinen Runde im wöchentlichen Teammeeting – eine Rückmeldung pro Person reicht aus, um Wirkung zu zeigen.
Übung 2: Team-Ziele sichtbar machen – „Unser gemeinsames Warum“
Viele Teams arbeiten nebeneinander statt miteinander – weil das übergeordnete Ziel fehlt. Diese Übung macht das gemeinsame „Warum“ sichtbar und gibt dem Team Orientierung.
Ablauf:
- Stelle die Frage: Wofür gibt es unser Team eigentlich?
- Alle Teammitglieder sammeln Ideen (analog oder digital), z. B. auf einem Whiteboard oder virtuellen Board.
- Die Beiträge werden geclustert, benannt und in einem gemeinsamen Satz zusammengefasst.
- Ergänzend kann jede:r notieren, welchen persönlichen Beitrag er/sie dazu leistet.
Beispiel für einen Teamsatz:
„Wir sind das Team, das für reibungslose Kundenprozesse sorgt – mit Fokus, Freundlichkeit und Lösungen.“
Ziele der Übung:
Ziel | Effekt |
---|---|
Gemeinsames Verständnis | Das Team weiß, warum es wichtig ist |
Motivation | Jeder erkennt den Sinn der eigenen Arbeit |
Fokus | Entscheidungen lassen sich daran ausrichten |
Diese Übung lässt sich auch gut in neuen Teams einsetzen – z. B. zum Projektstart.
Übung 3: Rollenklärung – „Was brauchst du von mir?“
Missverständnisse entstehen oft durch unklare Erwartungen. Diese Übung bringt Licht ins Dunkel – und schafft Klarheit, ohne Konfrontation.
So geht’s:
- Jede:r beantwortet für sich folgende Fragen:
- Was ist meine Rolle im Team?
- Was brauche ich von anderen, um gut arbeiten zu können?
- Was können andere von mir erwarten?
- Im nächsten Schritt tauschen sich die Teammitglieder dazu aus – z. B. in Kleingruppen oder im Plenum.
Nutzen im Alltag:
Thema | Was sich verbessert |
---|---|
Rollenklarheit | Zuständigkeiten sind klarer geregelt |
Kommunikation | Erwartungen werden transparent gemacht |
Zusammenarbeit | Schnittstellen funktionieren besser |
Extra-Tipp: Diese Übung eignet sich besonders nach personellen Veränderungen oder bei neuen Projekten.
Übung 4: Fehler feiern – „Was wir gelernt haben“
Fehler passieren. Doch in vielen Teams werden sie verschwiegen – aus Angst oder Scham. Diese Übung dreht den Blick: weg von der Schuld, hin zum Lernen.
Ablauf:
- Führe eine regelmäßige Mini-Runde ein: „Was war mein größter Lerneffekt diese Woche?“
- Das kann anonym (z. B. per Kärtchen oder Online-Tool) oder offen im Meeting passieren.
- Wichtig: Der Fokus liegt nicht auf dem Fehler, sondern auf dem Erkenntnisgewinn.
Beispiel:
„Ich habe gelernt, dass es besser ist, früh nach Hilfe zu fragen, statt zu lange allein zu tüfteln.“
Warum diese Übung wertvoll ist:
Effekt | Langfristige Wirkung |
---|---|
Fehlerkultur stärken | Offenheit entsteht |
Lernen ermöglichen | Teams entwickeln sich weiter |
Vertrauen fördern | Angstfreies Sprechen wird normalisiert |
Tipp: Als Führungskraft kannst du mit gutem Beispiel vorangehen – und selbst regelmäßig einen eigenen Lerneffekt teilen.
Übung 5: Der 3-Minuten-Check-in – „Wie komme ich heute rein?“
Teams sind keine Maschinen – jeder bringt Tagesform, Emotionen und Gedanken mit. Ein kurzer Check-in hilft, bewusst in den Austausch zu gehen und Missverständnisse zu vermeiden.
So geht’s:
- Starte Meetings mit einer kurzen Runde: Wie komme ich heute hier an – in 1 Satz?
- Jede:r darf, keine:r muss. Die Runde dauert max. 3 Minuten.
- Wichtig: Keine Bewertung, keine Diskussion – es geht um Wahrnehmung.
Beispielhafte Statements:
- „Ich bin etwas gestresst, weil der Vormittag voll war.“
- „Ich freue mich auf den Austausch heute.“
- „Ich bin noch nicht ganz bei der Sache – brauche einen Moment.“
Warum der Check-in hilft:
Bereich | Wirkung |
---|---|
Emotionale Verbindung | Teams wissen, wie es dem anderen geht |
Empathie | Verständnis entsteht |
Fokus | Alle sind im Hier und Jetzt |
Der 3-Minuten-Check-in ist ein kleiner Schritt mit großer Wirkung – besonders in hybriden oder virtuellen Teams.
Häufig gestellte Fragen zur Teamwork-Verbesserung in Stuttgart
Viele Teams und Führungskräfte möchten Teamwork stärken – wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen. Hier findest du Antworten auf häufige Fragen aus meiner Praxis.
Reichen solche kleinen Übungen wirklich aus?
Ja – wenn sie regelmäßig gemacht werden. Kleine Impulse im Alltag haben oft eine größere Wirkung als seltene Großveranstaltungen. Wichtig ist die Haltung dahinter: Wer bewusst in Beziehung und Austausch investiert, verändert langfristig die Teamkultur.
Muss ich als Führungskraft alle Übungen moderieren?
Nicht unbedingt. Du kannst Rollen im Team verteilen oder einzelne Übungen gemeinsam anleiten. Wichtig ist, dass du den Rahmen hältst – und mit gutem Beispiel vorangehst. Ich begleite dich gern beim Einstieg oder biete einen Workshop zur Einführung an.
Für welche Teams sind diese Übungen geeignet?
Grundsätzlich für alle – vom Führungsteam bis zur Projektgruppe. Sie funktionieren sowohl in Präsenz als auch online. Besonders wertvoll sind sie in neuen Teams, nach Umstrukturierungen oder bei angespannten Stimmungen.
Was ist, wenn Widerstand im Team kommt?
Das ist normal – Veränderung braucht Zeit. Fang klein an, erkläre den Nutzen und lade zum Mitmachen ein. Oft reicht es, mit einer einzigen Übung zu starten. Je erlebbarer der Mehrwert, desto eher steigt die Bereitschaft im Team.
Wie oft sollte man solche Übungen machen?
Das hängt vom Bedarf ab. Manche lassen sich wöchentlich einbauen (z. B. Check-in), andere monatlich oder bei Bedarf (z. B. Rollenklärung). Wichtig ist Kontinuität – und dass es zur Teamdynamik passt. Gemeinsam entwickeln wir den passenden Rhythmus.
Was ist der nächste Schritt, wenn ich mehr will?
Wenn du merkst, dass dein Team mehr braucht – etwa bei tieferliegenden Themen oder festgefahrenen Dynamiken –, kann eine gezielte Teamentwicklung helfen. Ich begleite dich gerne dabei, die passende Maßnahme zu gestalten. Mehr dazu findest du auf meiner Seite zur Teamentwicklung in Stuttgart.
Interessante Links zur Teamarbeit und Übungen
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